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Teil 5
Januar - Juni 2020
Im Januar haben wir das letzte up-date gemacht.
Bevor wir Teil 5 ins Internet stellen konnten, ist unser Computer abgestürzt. Unnötig zu sagen, dass der
ganze Teil fertig gewesen wäre.
Wir stehen nun seit mehr als 4 Monaten in unserem "Winterquartier" in der Villa Brisa in Los Curas.
Glücklicherweise konnten wir während dem ganzen Lockdown hierbleiben.
Anfangs Januar 2020
In Turis ist der SB-Waschsalon etwas weiter weg, drum fahren wir mit dem Actros hin. Sobald wir den
Motor anlassen will Anuk dabei sein. Während dem Waschen muss er allerdings in der Kabine warten.
Fast zwei Stunden verbringen wir hier, dann ist alles gewaschen und getrocknet.
Wieder zurück wird gleich angesattelt. Dazu muss die Zugmaschine wegen der Zwangslenkung der
Hinterachse des Aufliegers ganz gerade davor stehen, damit der Königszapfen einrastet. Danach
müssen die diversen Kabel angeschlossen werden.
Das Zusammelegen und Versorgen der Wäsche braucht seine Zeit. Vorher gibt's für alle kein
Abendessen.
Unsere täglichen Spaziergänge durch die Kulturen werden zu einer schönen Gewohnheit. Anuk jagt
Hasen und scheucht die Vögel auf. So hat auch er seinen Spass.
Auf Anuk's Wellnessprogramm verzichten wir gerne.
Zwischenhalt zum Einkaufen und Uebernachten in Alfafar/Valencia. Hier muss sich Anuk mit wenig
freiem Auslauf zufrieden geben.
Playa Garofera El Saler. Wir sind alle drei happy wieder soviel Platz/Auslauf zu haben.
Hafeneinfahrt von Valencia.
Dieser CH-Sattelzug ist eine Augenweide.
Ein Sturmtief ist im Anzug. Es fahren immer mehr Reisemobile weg. Der Wind schüttelt uns ordentlich.
Kurz nach Mitternacht weckt uns die Polizei und alle noch verbliebenen Camper müssen wegen
Ueberflutungsgefahr die Parkplätze räumen. Uns geleitet ein Streifenwagen zu einem sicheren Truck-
Stop, wo wir die restliche Nacht bleiben können.
Nach fast 3 Wochen in El Saler sind unsere Tanks leer/voll und wir fahren zwecks Versorgung zurück
nach Turis. Hier ist es mittlerweile Frühling geworden.
Was für eine Pracht. Wir bleiben nochmals ein paar Tage hier in Turis.
Unser Plan: hinunter nach Alfafar zum Einkaufen und dann weiter nach El Saler. Daraus wird vorerst
nichts. Wir können nicht mehr schalten. Im Leerlauf rollen wir gerade noch auf diesen Parkplatz. Also
MB-Handbuch konsultieren. Es gibt ein Notprogramm, d.h. wir können nur im 5. Gang vorwärts und
rückwärts fahren. Im Internet sehen wir, dass eine MB-LKW-Werkstatt ganz in der Nähe ist. Zu Fuss
gehen wir hin und erklären unsere Notlage. Nur mit der Zugmaschine könnten wir gleich kommen und
die Mechaniker würden dem Problem heute noch nachgehen. Gesagt, getan. Eine gute Stunde später
steht der Actros in der Werkstatt. Das Problem ist schnell gefunden. Das nötige Ersatzteil wird bestellt
und soll am nächsten Morgen eintreffen. Abends werden wir von einem Mechaniker zum Auflieger
gebracht.
Die Demontage des defekten Teiles gestaltet sich schwierig. Wenig Platz und 3 abgebrochene
Schrauben. Als wir am nächsten Morgen eintreffen ist das neue Teil da und die Mechaniker sind mit
dem Ausbohren der Schrauben beschäftigt. Wir erhalten ein gutes Mittagessen und abends können wir
unsern Traktor wieder mitnehmen.
Es wird gleich angesattelt und dann ist unsere Welt wieder in Ordnung.
In El Saler treffen wir nach mehr als einem halben Jahr Moni und Harald. Wie jedes Mal verbringen wir
schöne und unterhaltsame Stunden mit ihnen.
Von hier oben haben wir eine phantastische Aussicht.
Wir bleiben noch einige Tage hier, fahren zum Entsorgen nochmals nach Turis und dann weiter nach ....
.... Piles.
Wenige Meter vom Meer entfernt, an einem kleinen Park, stehen wir. Nicht alleine aber mit ordentlich
Abstand zum Nachbarn.
Wir lieben diese langen Sandstrände. Unter der Woche sind wir fast alleine unterwegs.
Es gibt nichts Schöneres für Anuk als im Wasser zu plantschen und einen Stock zu "retten".
Der Sturm vom Februar hat auch hier seine Spuren hinterlassen. Viel Arbeit für die Besitzer.
Zvieri - wir müssen bei Kräften bleiben.
On the road again auf der N332 Richtung Süden.
Ups, was ist denn da passiert? Statt zur Entsorgungsstation führt uns das Navi auf eine Veloroute
ohne Wendemöglichkeit.
Wir sind etwas ruhiger, als uns nicht nur Velos sondern auch ein Fahrzeug entgegenkommt.
Fotohalt, die Landschaft ist sehr abwechslungsreich.
Weiter geht die Fahrt, wir passieren ein kleines Dorf.
Gerne würden wir hier übernachten, aber der Platz ist zu schräg und der Wind zu heftig.
Ueber unzählige Kurven erreichen wir wieder das Meer und fahren direkt nach ...
... San Juan de los Terreros, unserem absoluten Lieblingsplatz an der Costa Calida.
Es ist noch genauso schön wie letztes Jahr ...
.... auch wenn jetzt viel mehr Fahrzeuge da sind, unsere Badebucht, schwer zu erreichen.
jeder hat genug Freiraum um sein Mobil herum.
Wie fast jeden Morgen sind wir mit Anuk unterwegs, haben eine tolle Aussicht aufs Meer und entdecken
Interessantes (Versteinerung?).
Abendrunde mit Nicole und ihren zwei Hunden, mit denen sich Anuk gut versteht.
14.03.2020 Viel zu früh müssen wir unser Paradies wieder verlassen: Ab Mitternacht gilt in Spanien
der Lockdown.
Schon am Nachmittag sind die Strassen weitgehend leer.
Ueber die RM 332 geht es zurück nach Ramonete/Los Curas zur Villa Brisa.
15.03.2020
Der Ausnahmezustand wegen Corona ist in Kraft . Brigitte nimmt uns mit offenen Armen auf und wir
sind froh, hier bleiben zu können. Allerdings weiss noch niemand, wie lange. Es heisst, Hotels und
Campingplätze müssen bis spätestens 26. März geschlossen werden. Da es hier keine "öffentlichen"
Toiletten gibt und die Duschen abgeschlossen sind, darf man hier bleiben. Der Platz ist aber
geschlossen (das Tor zu) und niemand darf den Platz verlassen.
Draussen ist es ziemlich windig und so geniessen wir unser Heim und versorgen uns mit selbst
gemachten Leckereien.
Siehe da, der Osterhase hat uns auch dieses Jahr wieder gefunden. Anuk ist fasziniert, jetzt haben
die sich auch noch vermehrt !
Wir dürfen nicht raus, im Spar-Laden hat es nicht so viel Auswahl für uns Schleckmäuler. Also wieder
aus den Vorräten etwas zaubern.
Es darf nur 1 Person raus, Eugenie läuft zu Fuss mit "Auflieger" und mit Maske zum Spar ....
.... Rolf ab April mit dem Actros nach Mazarron zum Aldi, Lidl und Mercadona und zur Tankstelle wo es
1 lt. Diesel zu € -.95 gibt. Wir wissen gar nicht mehr, wann wir zuletzt mehr Diesel bekommen haben als
bezahlt werden muss.
Spazieren gehen ist auch verboten. Zum Glück gibt es da ein Hintertürchen wo man direkt zu den
Hügeln und Feldern kommt.
Hier kommt keine Polizeipatrouille vorbei, wieso auch. Ausser Schafherden treffen wir nie jemanden.
Unser Hausberg. Es gibt viele Wege hier aber keiner führt da hinauf. Wegen der vielen verlassenen
Bergwerke und der offenen, überwachsenen Entlüftungsstollen wollen wir nicht querfeldein laufen.
Rast. Für alle gibt's Mandarinen, für Anuk zusätzlich frisches Wasser.
Und wieder führt der Weg bergauf.
Hausarbeit muss auch sein. Zusammen geht es flott von der Hand.
Alle lieben Raclette.
Anfangs Mai treten diverse Lockerungen in Kraft. Moni und Christian fahren am 1. Mai heim nach
Deutschland. Giacomo und Ehefrau eine Woche später nach Italien.
Der kümmerliche Rest: Max aus Bayern und wir aus Bern.
Die Temperaturen steigen und ich mache die "Büroarbeit" draussen.
Heute - am 06.05. - ist Anuk's Geburtstag ... der 2. Er bekommt eine "Torte".
Es ist soweit, wir lassen Anuk kastrieren. Wir möchten die Hormonschwankungen bei der chemischen
Kastration beenden.
Kaktusblüten sind immer und überall schön.
Auch diese Büsche tragen zur Farbenvielfalt bei.
Letztes Jahr waren diese Felder mit Eisbergsalat bepflanzt. Dieses Jahr hat es hier Wassermelonen.
Gut einen Monat später ist Erntezeit. Die Kühl-LKW's fahren direkt auf die Felder. Die Melonen werden
in diesen Paletten in den Läden angeboten.
Die meisten Erntehelfer stammen aus Nordafrika und Ecuador. Trotz der schweren Arbeit geht es
meist fröhlich zu.
Während des Lockdowns war diese Schafherde unsere einzige Begegnung mit anderen Lebewesen.
Die Hütehunde haben Anuk und uns immer freudig begrüsst.
Vertrauter Anblick auf Los Curas vom alten Wasserspeicher her.
Vom gleichen Ort in die andere Richtung. Hier sind die Melonen noch nicht reif. Unten sind es die mit
durchgehend grüner Schale, hier sind es die gestreiften.
Es sind weitere Lockerungen in Kraft getreten und wir machen einen Ausflug nach San Juan de los
Terreros. Bis hierhin wäre eigentlich nicht erlaubt gewesen, man hätte in seiner Provinz bleiben
müssen und die endet wenige Kilometer vor San Juan. Unser Platz ist einsam und verlassen, nur
ein tschechisches Pärchen steht da. Sie haben die ganze Lockdownzeit hier verbracht.
Wir wären gerne hiergeblieben aber noch ist es zu früh dazu. Wir geniessen umso mehr den schönen
Nachmittag.
Anuk's Futterlieferung ist angekommen und er kontrolliert alles sehr genau.
Die meisten Einschränkungen sind gefallen, wir essen beim Chinesen und geniessen das Dessert
an der Promenade von Puerto Mazarron.
Die Menschen gehen baden, aber mit Abstand.
Eugenie hat Geburtstag. Am Nachmittag gibt's Kaffee und Kuchen ....
... abends geniessen wir einen Eisbecher im hoch über dem Hafen von Pto. Mazarron gelegenen
Café El Faro.
Die Aussicht ist einmalig.
Hierhin kommen wir bestimmt nochmals. Für diesmal schliessen wir den Bericht. Wenn alles klappt,
dauert es das nächste Mal nicht mehr so lange.