Süd Amerika 2011 Teil 3
Sa, 16.04.2011
Wir verlassen Santiago de Chile
Velorennen auf der Autobahn !!
Aufstieg zur Grenzstation am Paso de Independencia, auf 11 km Steigung reiht sich eine Haarnadel-
kurve an die andere - 27 Stück sind es insgesamt. Der Tunnel Cristo Redentor ist auf 3185 m. Es ist nur
noch gerade 7°C auf der Passhöhe.
Es ist schon am Eindunkeln, als wir den Zoll endlich hinter uns haben ...
... und wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang.
wir haben auf 2500 m übernachtet und fahren 22 Kilometer zurück zum
Parque Aconcagua. Wir ziehen die Wanderschuhe an und los geht's
Der Aconcagua ist mit seinen 6'962 m der höchste Berg der westlichen Hemisphäre. Also definitiv
nichts für uns, aber für eine kleine Wanderung sind wir immer zu haben.
WOW !!! Was für ein Berg. Die Abbruchkante des Gipfelgletschers ist 300 m hoch.
Ca. 40 km vor Mendoza verlassen wir die Anden und erreichen eine weite Ebene und die ersten
Weinanbaugebiete.
Larco erforscht die Kakteen und wir verbringen die nächste Stunde mit Stacheln entfernen, Wasco
kann's nicht begreifen, die schmecken doch überhaupt nicht nach Fressen.
Irgendwo da unten ist unser Trampy - also wie wir den Hunden immer sagen "umkehren"
Plaza Independencia bei Tag und ... ..... bei Nacht
zu Fuss unterwegs im Parque San Martin macht müde und hungrig
Mendoza, die Weinstadt, also was machen wir: wir besuchen eine -stillgelegte- Bodega
Maria erzählt uns die Produktionsschritte und die Geschichte der Bodega La Colina de Oro
Ein "etwas grösseres" Weinfass
Arg. Familienausflug im Freilufttruck (man beachte die Bestuhlung auf der
Ladefläche)
Es ist Oster-Wochenende. Wir richten uns auf dem Camping Pilmayken im Parque San Martin
gemütlich ein und grillen ein feines Stück Fleisch. Alle müssen warten, bis der "Rudelchef" zufrieden
ist und das "Futtern" beginnen kann.
Wieder unterwegs Richtung Chile
Z U R U E C K nach San Juan (170 km) !!! Uns fehlt ein Impfpapier für die Hunde und an diesem
Zoll hatten sie kein entsprechendes Formular vorrätig. Aergerlich, aber wir benützen die "Gelegenheit"
um über eine viel schönere Nebenstrecke zu fahren.
In San Juan fahren wir zuerst schnell bei der Senasa vorbei und besorgen uns Impfung und Formular.
Danach ist Einkaufen angesagt. Auf dem Parkplatz steht dieser schöne Coca-Cola-Oldtimer-Lastwagen.
Der Fahrer erzählt uns voller Stolz, sein Fahrzeug sei über 50 Jahre alt.
Zwischen dem argentinischen und dem chilenischen Zoll liegt der Paso de Agua Negra.
Die190 km lange Strecke ist mehr oder weniger eine Baustelle.
In einer besonders steilen Strecke auf 3600 m geht Trampy die Puste aus. Uns bleibt kaum Zeit zum
Ueberlegen, schon naht Hilfe. Ein Baustellen-LKW zieht uns die fehlenden Meter hoch.
Unsere Helfer und wir sind glücklich.
Weiter bergauf durch eine phantastische Landschaft.
Es wird Abend und wir sind immer noch nicht oben.
Stetig höher kommen wir bis zu den ...
... sogenannten Büsser-Schneefeldern.
Geschafft - ohne weitere Probleme. Wir steigen aus und: das Atmen bereitet uns allen Mühe. Also
möglichst schnell etwas tiefer fahren. Um Mitternacht sind wir auf 3150 m, wo wir übernachten.
Erst am Morgen stellen wir fest, welch wunderschöner Schlafplatz wir gefunden hatten. Allerdings
war's sehr kalt, als wir aufstehen ist es immer noch -4°C.
Zum Verweilen ist es doch ein bisschen zu kalt, so fahren wir nach dem Morgenessen weiter talwärts.
Wir geniessen die Einsamkeit, kein anderes Auto ist unterwegs.
Nach der Grenze ist die Strasse ausgebaut, wir kommen zügig voran und erreichen das ...
Valle Elqui
Die Muskateller-Weinberge ziehen sich weit die Hänge hinauf.
Die Weintrauben werden an der Sonne getrocknet. Weiter unten im Tal gedeihen Avocados und
Papayas.
Auf den Bergen rundherum hat es mehrere Observatorien.
Wir fahren zum Observatorium Cerro Mamalluca und ...
... bevor wir parkiert haben kommt
uns der "Hausherr" entgegen.
Er bietet uns an, gleich hier zu übernachten .....
..... oberhalb des Valle Elqui.
die schönen Blüten der Kakteen erfreuen uns
immer wieder.
Es ist Sonntag, der 1. Mai. Alles ist geschlossen.
Drum fahren wir weiter Richtung Pazifik.
Den Besuch einer Pisco-Destillerie verschieben
wir auf die nächste Reise.
Coquimbo, am Pazifik gelegen. - Was für ein Gegensatz zum ruhigen Elqui-Tal.
Im Sockel dieses Monumentalgebäudes (Kreuz des Dritten Milleniums) befindet sich eine Kirche. Das
Kreuz wurde anlässlich eines Papstbesuches errichtet.
Bei dichtem Nebel verlassen wir morgens unseren Uebernachtungsplatz in La Serena (bei Coquimbo).
Ueber die Ruta 5 fahren wir dem Pazifik entlang. Gegen Mittag kommt die Sonne und wir entdecken
diesen ruhigen Strand an der Bahia Blanca.
Unser Frischwassertank ist voll, die Abwasser- und Fäkalientanks leer; spontan entschliessen wir uns
zu bleiben und zu geniessen!
Weiter führt unsere Route
der Küste entlang bis
Chanaral. Dort entdecken
wir eine Werkstatt. Der
Meister repariert uns den
Abschleppbolzen (ein
Andenken an die Grande
San Paolo).
Wir schätzen das "Zeit haben" während .....
....... diese hier - teilweise im Akkord - ihre Ladung befördern müssen.
Wir erreichen die Atacama-Wüste und die "Mano del Desierto"
Etwas abseits bleiben wir für die Nacht.
Am nächsten
Morgen fahren
wir weiter
Richtung
Antofagasta
Antofagasta ist der wichtigste Exporthafen für das in der Atacama-Wüste abgebaute
Kupfer und anderer Mineralien.
Trotz der bunten Häuser ist es eine typische Hafenstadt.
Ganz anders sieht es bei der Plaza aus, die aus der Zeit des Nitratbooms stammt.
Dieses Gebäude hat es uns angetan. Die Arkaden und der Durchgang sind "nur" gemalt.
So sieht die Strassenseite aus (das Auto ist echt, also nicht gemalt).
Nach dem Einkaufen und
Uebernachten geht's wieder hinauf
durch eine lange steile Schlucht in
die Atacama und die Temperatur
steigt auf 34° C.
Der Camping in Calama - 2700 m über Meer - ist fest in Schweizer Hand.
Chuquicamata - Früher war der Ort in eine wohlgeordnete Geschäftsstadt integriert. Wegen der hohen
Umweltbelastung und der Kupfervorkommen unterhalb der Stadt musste sie 2004 aufgegeben werden.
In einigen Jahren wird der Ort von den riesigen Abräumhalden zugedeckt sein.
Chuquicamata ist nun eine Geisterstadt. Jetzt besichtigen wir die gleichnamige, riesige Tagbaumine.
Wir bekommen einen Helm und Instruktionen über das richtige Verhalten - auch bei einem Erdbeben.
Die Mine wird seit 1915 - damals noch von den Amerikanern - betrieben. Sie ist 96 Jahre in Betrieb.
Ueblicherweise sind solche Minen maximal 50 Jahre ertragreich. Diese hier wird wahrscheinlich noch
weitere 50 Jahre Kupfer liefern.
Sie ist 5 km lang, 3 km breit und über 1 km tief. Eine Baggerschaufel liefert zwischen 50 - 120 t
Material - davon ist 1% Kupfer. Die Jahresproduktion beträgt ca. 630'000 t Kupfer.
So ein Truck ist 8 m lang, 7 m breit und 6 m hoch und kann pro Fahrt 1 - 3 Baggerschaufeln laden.
Er kostet ca. 5 Millionen US-$ und hält etwa 10 Jahre bei 24-Std.-Betrieb. Einer der 6 Reifen kostet
40'000 US-$ und hält ca. 1 Jahr.
Wie Ameisen klettern die Trucks rauf und runter.
Wir sind froh, Calama hinter uns lassen zu können, denn die Luftfeuchtigkeit beträgt hier nur gerade mal
9 % und der ganz feine Staub der Mine ist allgegenwärtig.
Die Strasse steigt an und auf dem Paso Barros Arana sind wir wieder auf 3300 m.
Hinter diesen Vulkanen liegt Bolivien, vor uns San Pedro de Atacama, 2440 m über Meer.
Fortsetzung in Teil 4.